Pferdegestütztes Coaching ist heute fast schon ein Trend. Blickt man zurück, hat diese besondere Disziplin von ihren bescheidenen Anfängen bis hin zur heutigen Anwendung in der Praxis eine faszinierende Entwicklung durchlaufen. Während früher hauptsächlich erfahrenen Pferdefachleuten oder auch Therapeuten ein Interesse an der Arbeit mit Pferden hatten, findet das Konzept heute wesentlich breiteren Zulauf und sogar wissenschaftliche Anerkennung.
Die Evolution des Pferdegestützten Coachings von der alternativen Therapieform zur wissenschaftlich belegten Coaching-Praxis
Die Anfänge des pferdegestützten Coachings gehen tatsächlich auf verschiedene Therapieansätze zurück: Therapie mit Tieren, Naturtherapie und erlebnisorientierte Psychotherapie – davon hat sicher jeder schon einmal gehört.
Schon früh gab es auch Pioniere, die die einzigartige Fähigkeit von Pferden für das Coaching erkannt und eingesetzt haben. Eine von ihnen war Koelle Simpson. Sie begann, die Tiere gezielt in die Coaching-Praxis einzubeziehen und gründete später die Equine Assisted Growth and Learning Association (EAGALA) und das Koelle Institute for Equus Coaching. An der Entwicklung eines strukturierten Modells für pferdegestütztes Coaching, das auf erlebnisorientierten Ansätzen basiert, war sie maßgeblich beteiligt. Koelle setzte Pferde früh als Partner ein, um Menschen bei ihrer persönlichen Entwicklung zu unterstützen. Ihre Arbeit hat eindeutig dazu beigetragen, pferdegestütztes Coaching international bekannter zu machen.
Von den ersten Versuchen bis zur etablierten Praxis
In den Anfängen dominierten im pferdegestützten Coaching häufig informelle Praktiken, auch wenn die Teilnehmer natürlich schon damals von erfahrenen Fachleuten begleitet wurden. Allerdings gab es nur begrenzte Forschungen. Mangels evidenzbasierter Studien war es für Kritiker deshalb immer sehr leicht, die Wirksamkeit der Methode in Frage zu stellen.
Weil die Zusammenkunft mit Pferden aber schon immer viele Menschen faszinierte, gewann das pferdegestützte Coaching trotzdem an Zulauf. Wer es einmal erlebt hat, ist von den vielen Möglichkeiten zur Persönlichkeitsentwicklung und Selbstreflexion nachhaltig begeistert.
Und wie sieht der Forschungsstand heute aus?
Viele Studien zum Pferdegestützten Coaching zeigen, dass es wirkt.
Pferdegestütztes Coaching genießt heute eine immer breitere wissenschaftliche Anerkennung und hat ein eigenes kleines Forschungsgebiet erobert
So publizierte Elif Bilginoğlu 2021 im International Journal of Organizational Leadership neue Erkenntnisse zum Thema Equine-Assisted Experiential Learning on Leadership Development (Special Issue-2021; 3-16). Und Nancy Grootveld befasste sich in der Studie Effective leadership: an explorative study to the active aspects of equine-assisted learning regarding to emotional intelligence im Jahr 2015 ausgiebig mit der Frage, wie Führungspersonen ihre emotionale Intelligenz durch Pferdegestütztes Coaching verbessern können.
Wir finden, dass das sehr vielversprechende Ansätze sind, doch die Forschung zum Thema geht weiter. Sie ist mittlerweile auch im deutschen Raum angekommen: Hierzulande zeigen ebenfalls immer mehr Untersuchungen, dass es positive Auswirkungen auf die Selbstwirksamkeit, das Selbstbewusstsein und die Führungskompetenzen von Menschen gibt, die mit Pferden an ihrer persönlichen Entwicklung arbeiten.
Unser Fazit: Wir wissen, dass es wirkt – aber wenn es sein muss, können wir es sogar beweisen
Die Evolution des pferdegestützten Coachings von den Anfängen bis hin zur wissenschaftlichen Anerkennung ist ein faszinierender Beleg für das, was wir in der praktischen Arbeit mit Coachees und Pferden selbst erleben. Wir freuen uns, dass sich unsere Arbeit durch moderne Wissenschaft zu einem noch effektiveren Werkzeug für persönliches Wachstum weiterentwickeln kann.
Die Zukunft des pferdegestützten Coachings ist aus unserer Sicht vielversprechend: Immer mehr Menschen entdecken die transformative Kraft dieser einzigartigen Methode und können sich jetzt sogar auf die wissenschaftlich bewiesene Wirkung berufen.
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